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Meine Reise zu Marshall

Superhelden faszinieren mich seit meiner Kindheit. Denn Superhelden verfügen über eine Kraft, die ihnen hilft, die Welt ein Stück besser zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass in jedem eine solche Kraft verborgen ist. Eine Kraft, die gefunden und entwickelt werden kann. Eine Kraft, die hilft, aussergewöhnliche Ziele zu erreichen.

 

Jeder Mensch braucht seine eigenen Helden. Und damit ist nicht gemeint, dass wir Tagträumer werden sollen. Peter Drucker hat dazu einmal eine Übung entwickelt.

  • Wer sind Ihre 3 Helden?
  • Sie können Familie, Freunde, reale Leute oder fiktive  Personen sein. Lebendig oder verstorben.
  • Warum ist diese Person ein Held für Sie?
  • Was ist die eine Veränderung, die Sie in Ihrem Leben HEUTE machen können, um mehr wie einer Ihrer Helden zu werden?

Als ich diese Übung das erste Mal durchgeführt habe, bin ich erschrocken über ihren Einfluss auf mich. Probieren Sie es mal aus, Sie werden staunen.

Einer meiner Helden ist Marshall Goldsmith. Leider ist er in der Schweiz nicht so bekannt, wie er es verdienen würde. In den USA jedoch kennt ihn praktisch jeder. Er ist einer der Coaching Gurus, die Top CEO’s coachen. Er hat 3 New York Times Bestseller geschrieben. Sein Buch «What got you here, won’t get you there» ist so etwas wie mein ständiger Begleiter.

Er beschreibt darin die 20 Verhaltensweisen, die wir ablegen sollten, denn diese bringen uns nicht mehr weiter. Dazu in meinen nächsten Blogeinträgen etwas mehr.

 

Seit mittlerweile 12 Jahren beeinflusst Marshall mein Leben, wenn auch unbewusst durch seine Bücher. Alleine sein Konzept der täglichen Fragen führe ich seit dieser Zeit jeden Tag aus. Er ist mein Held, weil er mir geholfen hat, jeden Tag an mir zu arbeiten. Zu akzeptieren, dass die Vergangenheit vergangen ist, und dass es sich lohnt, morgen ein Stückchen zu wachsen.

Marshall ist nun 70 Jahre alt und sein Lebenswerk wird verfilmt. Als sich im Dezember die Möglichkeit auftat, als einer von 5 Mentoren im Film mitzuwirken und damit Marshall auch persönlich kennen zu lernen, musste ich nicht lange überlegen. So flog ich am 10. April nach Los Angeles, um das Projekt «meet Marshall» in Angriff zu nehmen. Am Freitag, dem 12. April, war es dann soweit. Als ein Teil des Films sollte ich ihm bei der Buchsignierung meine Lebensgeschichte erzählen und wie er diese beeinflusst hat. (Auf die Details gehe ich hier nicht ein, das würde ja den Film spoilern. Die Szene werde ich auf meiner Homepage anfangs 2020 veröffentlichen.)

 

Nun stand ich da, im Auditorium der UCLA (wow hier ist alles etwas grösser) und wurde nervös. Ich vergöttere Marshall. Was wenn er nicht so ist, wie ich es erwarte? Was, wenn er gar nicht mit mir sprechen will? Was wenn ……

Ist es wirklich eine gute Idee, seinen eigenen Helden zu treffen? Was, wenn er meine Illusion zerstört? (Siehe den Blogeintrag: Angst vor dem Erfolg)

Doch es war zu spät. Ich hatte JA gesagt und dann ziehe ich das auch durch. Also trat ich vor Marshall und meine Nervosität war verflogen. Vor mir stand ein Mann, der auf Augenhöhe mit mir sprach und einfach nur grossartig war. Es war grossartig, sogar noch besser als ich es mir erhofft habe. Marshall strahlt eine Herzlichkeit und eine Güte aus, die ich noch nie gesehen habe. Und sogar eine Umarmung habe ich gekriegt, etwas was ich mir zwar gewünscht hatte, jedoch nie den Mut gehabt hätte zu fragen. 

Ich wurde zum Treffen der Marshall 100 Coaches eingeladen. Das sind 100 Coaches und Leaders, die sich auf Marshalls Einladung hin, einmal im Jahr treffen. In 1,5 Tagen hat Marshall uns seine Ideen und Konzepte erzählt und uns so vieles beigebracht.

Am zweiten Tag dieses Treffens war ich wieder einmal viel zu früh vor Ort und traf Marshall per Zufall an. Er fragte mich, ob wir einen kleinen Spaziergang machen wollen. Was für eine Frage, NATÜRLICH

So gingen wir ca. 15 Minuten durch die Hotelanlage und sprachen über Führung, Verantwortung und die Bedeutung des sich Weiterentwickelns. Es war, als spreche ich mit einem Freund, den ich fast jeden Tag sehe. Das ist eine der Fähigkeiten, respektive der Einstellung, die ich an ihm am meisten schätze. Er macht keine Klassenunterschiede. Für ihn ist jeder gleichermassen wertvoll und dieses Gefühl hatte ich als ich mit ihm sprach.

 

Wenn ich an Marshall denke, dann empfinge ich ein Gefühl ganz besonders: Dankbarkeit!!

War es nun sinnvoll meinen Helden zu treffen? Auf jeden Fall. Mehr als das. Ich konnte Einblicke bekommen, die mir sonst verborgen geblieben wären. 

Auch die nächsten Tage waren sehr aufregend. Am Montag filmten wir eine Version der Ausbildung, die von Marshall zusammen mit Chris Covey und Frank Wagner entwickelt wurde. Zwei unglaublich spannende und inspirierende Personen.

Am Dienstag hatte ich dann einen Tag frei. Das war einerseits sehr schön, andererseits vermisste ich meine Familie umso mehr. Ich war noch nie so lange von meinen Kindern getrennt und auch Facetime war kein wirklicher Ersatz. So beschloss ich eine der grossen Malls in San Diego aufzusuchen und ein paar Mitbringsel zu kaufen. Dann war wieder Showtime. Am Mittwoch stand ich alleine vor der Kamera. Eine professionelle Crew rund um Patryk Wezowski gestalteten den Film und es machte echt Laune. Wer eine andere Arbeit von Patryk sehen will… LEAP… echt empfehlenswert.

 

Und jetzt stehe ich am Flughafen. Bereit für das Boarding und zurück in die Schweiz.

 

Abschliessend stelle ich mir natürlich die Frage: Hast sich der ganze Aufwand gelohnt? 

JA, das hat er. Es war eine tolle Erfahrung und eine unglaubliche Chance für mich. Neben neuen Freunden habe ich auch einiges über mich gelernt.

 

Vielen Dank Marshall und Patryk für alles.

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